Erschütterung - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

136 fortsetze. Ich bin und bleibe Kriegsmann; doch wie lieblich sind die vielen Erquickungen am Weg. Wer weiss, ob jene zarten Schwestern von damals sich heute vielleicht mit ebenso grosser Wertschätzung an ihre kämpfenden Brüder erinnern? Sie werden mittlerweile auch gemerkt haben, dass ohne diesen inbrünstigen Glaubens-, Wort- und Gebets- kampf nichts geht. Sie werden auf ihrem langen Weg immer wieder gespürt haben, dass sie zu diesem Frontkampf selber einfach nicht geschaffen sind. So werden sie sich vielleicht grosse Sorgen machen, ob wir wohl noch kämpfen oder inzwischen schwach und müde geworden sind. Wir aber fragen uns besorgt: „Ob unsere Schwestern wohl noch sin- gen?“ Wie leidvoll und tragisch, wenn sie ihre Originalität eingebüsst hätten! Wie todgeweiht die Brüder, wenn die Schwestern nicht mehr sängen, und so auch die Schwestern, wenn die Brüder nicht mehr kämpften! Wie verlustreich, wenn der harte Prediger weich und der weiche hart wird! Wie todbringend, wenn das Auge hören und das Ohr sehen will. Wie Fülle bringend aber, wenn jeder in seiner eigenen Beschaffenheit zur Vollendung gelangt und dem ganzen Leib mit seiner Originalität zur Verfügung steht. Gott schenke es, dass wir jede christusgemässe Andersartigkeit als Teil von uns selber erkennen und annehmen können. Er selbst wirke es, dass wir uns so gegenseitig erquicken und ergänzen auf allen Ebenen, bis hin zur ganzen Fülle Gottes, die in der Vielfalt des Christus ist.

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