Erschütterung - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Das brausende Meer 71 Stanley Praimnath, in dessen Büro im 81. Stock ein Flug- zeugflügel einschlug, und der sich unter ständigem Flehen mit letzter Kraft aus den Trümmern befreien und verwundet entfliehen konnte, berichtet: „Nachdem der erste Turm ge- troffen war, wollten wir aus Sicherheitsgründen unseren zweiten Turm verlassen, doch das Sicherheitspersonal (Symbol für christliche Ratschläge) stoppte uns und sagte: ‚Oh, das war nur ein Unfall. Der zweite Turm ist sicher. Geht zurück in eure Bürosǥ.“ Kurz darauf lag er in Trüm- mern. Fast alle verloren aufgrund dieser Verharmlosung ihr Leben. Nach langer Odyssee gelangte Stanley Praimnath schliesslich zum Ausgang, wo nur noch Feuerwehrleute standen, die riefen: „Alle sollen hinausrennen!“ Um sich selber waren sie aber nicht bekümmert und so kamen sie alle um. Stanley selber konnte durch die Flammen hindurch nur deshalb entkommen, weil er zuvor unter dem Sprinklersys- tem klatschnass geworden war. Geliebte, werdet voll Wortes und Geistes, dass ihr unbrennbar seid und aus Babel ent- fliehen könnt! Ein weiterer prophetischer Akzent wurde meines Erachtens durch das zu frühe Eingreifen der ersten Feuerwehrpatrouille gesetzt. Über 300 Feuerwehrmänner verloren bei diesem unzeitigen Einsatz ihr Leben. Seit Jahren stellen wir fest, dass es in der Seelsorge nicht nur ein „zu spät“, sondern auch ein „zur Unzeit“ oder ein „zu früh“ geben kann. Es verhält sich ähnlich wie bei einem Ertrinkenden. Willst du einen Ertrinkenden retten, musst du ihn unbedingt so lange dem Wasser überlassen, bis er sich nicht mehr panisch an alles klammert. Jeder Rettungsschwimmer bestätigt diese Regel. Gehst du zu früh, wird er sich an dich klammern, und

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