Anstatt- oder Christus - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Anstatt-Christus 11 Dem geheilten, zuvor 38 Jahre gelähmten Mann sagte Jesus: „Sündige hinfort nicht mehr, damit dir nichts Ärgeres (als 38 Jahre gelähmt zu sein!) widerfahre!“ (Joh. 5,14b). Doch der Anstatt-Christus hat uns Christen mit seiner fal- schen „Vergeben gleich Vergessen“-Lehre jeder heilsamen Gottesfurcht beraubt. Wie in aller Welt konnten wir nur über Jahrhunderte hinweg denken, dass, weil Gott unsere Sünden vergibt und vergisst, unser Sündigen deshalb keine Konse- quenzen mehr haben wird? Erleben wir es denn nicht tagtäg- lich am eigenen Leib, dass jede Form der Sünde nach immer noch mehr Sünde schreit? Isst einer über das Mass hinaus, so wird er dadurch fresssüchtig. Trinkt einer zu viel, verfällt er der Trunksucht – Christ hin oder her, „Vergeben und Ver- gessen“ hin oder her! Er verfällt einfach der Lust seines Fleisches. So funktioniert es bei der Koffein-, bei der Niko- tin-, bei der Süssigkeiten-, bei der Medikamenten-, bei der Drogen-, Alkohol- und auch bei der Habsucht etc. Was im- mer wir mit unseren Gedanken oder Augen zu sehr fixieren, beginnt uns zu bestimmen und zu versklaven . Hält man seinen Geschlechtstrieb nicht in gesunden Schranken, wird man sexsüchtig. Selbst die tägliche Arbeit kann bei einem Men- schen zur Sucht werden, was mit dem modernen Begriff „Workaholiker“ umschrieben wird. Und wenn wir Gott gleich tausendmal um Vergebung gebeten und die Vollgewissheit Seiner Vergebung empfangen haben, und Er unsere Sünden in Ewigkeit in die Tiefe des Meeres versenkt haben mag, so bleibt doch die seelische Gebundenheit und brennende Sucht als Konsequenz unserer Verfehlung zurück. Sie kann einzig mit der Hilfe der Kraft Gottes bezwungen und muss nicht selten herausgelitten werden.

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