Anstatt- oder Christus - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
12 Diese Feststellung passt allerdings schlecht ins Konzept der evangelikalen Theologie. Dennoch bezeugt uns die Heilige Schrift, dass Gott es so anordnet, wenn wir die rechte Zeit der Gnade verpassen: „Redet zum Herzen Jerusalems, und ruft ihm zu, dass sein Frondienst vollendet, dass seine Schuld abgetragen ist! Denn es hat von der Hand des Herrn das Doppelte empfangen für all seine Sünden“ (Jes. 40,2). Auch Hebr. 10,26 und Jes. 27,8 zeugen von diesem Leidensweg der Schuldabtragung. Der Anstatt-Christus hat uns zweigleisig denken gelehrt, so als gäbe es auf der einen Seite die Ungläubigen und ihre Gesetze und auf der anderen Seite die Christen mit ihren eigenen Gesetzen. Doch seit je gibt es von Gott her nur Menschen. Darum lasen wir eingangs in Röm. 2 , dass selbst ernsthafteste Christen, die das Gericht predigen, dem Gericht Gottes nicht entfliehen werden, es sei denn, sie verlassen selber diese Sünde, vor der sie warnen. Dazu ein Beispiel: Dieser Tage werden in Amerika wieder viele Warnungen vor den grossen Wirbelstürmen ausgegeben. Was hülfe es einem Menschen, wenn er in Amerika von Haus zu Haus ginge, alle von der Katastrophe Bedrohten beschwörte, sich evakuieren zu lassen und dabei selber ohne Unterschlupf im Gefahrengebiet verbliebe? Gott würde ihm diese Sünde vergeben, wenn er darum bäte, und Er wäre auch bereit, dieselbe zu vergessen. Doch hülfe es ihm im entscheidenden Moment des Sturmes noch nicht einmal etwas, wenn er zuvor aus Ernsthaftigkeit den Leuten sogar ins Schienbein getreten, sie an den Haaren gezerrt oder in die Nase gekniffen hätte, um sie aus dem Gefahrengebiet wegzubringen. Nicht eine dieser Taten könnte Gott gnädig
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