Anstatt- oder Christus - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

20 Missachten dieses grösseren Segens eine umso schlimmere Konsequenz. Im Neuen Testament wird grundsätzlich nichts verharmlost, sondern im Gegenteil sogar alles verschärft, wie es auch in Mt. 5,21-22.27-28 1 geschrieben steht. War im Alten Bund erst das, was David mit Batseba tat, Ehebruch, so ist es im Neuen Bund bereits das begehrende Auge. War im Alten Testament erst das, was David an Uria tat, Mord, so ist es im Neuen Testament schon das hasserfüllte Herz. Hatte im Alten Testament das Beachten der Passahordnung erst beim Auszug aus Ägypten tödliche Konsequenzen, so wurden bei der Einführung des Neuen Testamentes die Christen bereits infolge unwürdiger Abendmahlsteilnahme mit Krankheit und Tod belegt (1. Kor. 11,29-30) 2 usw. usf. Die Verschär- fung des Neuen Bundes gegenüber dem Alten Bund wird in Hebr. 10,29 summarisch folgendermassen zusammenge- fasst: „Wie viel schlimmere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füssen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein erachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat?“ Ein Klagelied der Psalmen beklagt die Tragik, dass die Israeliten die Sünder hochkommen liessen. Die vielleicht schädlichste Lehre des Anstatt-Christus ist diejenige, dass aufgrund von Golgatha die Welt pauschal versöhnt und bedin- 1 „Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber töten wird, der wird dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch, dass jeder, der seinem Bruder zürnt, dem Gericht verfallen sein wird ...“ „Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen. Ich aber sage euch, dass jeder, der eine Frau ansieht, sie zu begehren, schon Ehebruch mit ihr be- gangen hat in seinem Herzen ...“ 2 „Denn wer isst und trinkt, isst und trinkt sich selbst Gericht, wenn er den Leib des Herrn nicht richtig beurteilt. Deshalb sind viele unter euch schwach und krank, und ein gut Teil sind entschlafen.“

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=