Anstatt- oder Christus - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

8 anstelle von Christus gelehrt wird. Der Anstatt-Christus begründet seine Lehren ebenfalls mit der Heiligen Schrift. So hat er die Irrlehre vom „Vergeben gleich Vergessen“ neutestamentlich u. a. auf Hebr. 8,12 aufgebaut: „Denn ich werde gegenüber ihren Ungerechtigkeiten gnädig sein, und ihrer Sünden werde ich nie mehr gedenken.“ Dieses Zitat baut auf den alttestamentlichen Prophetenworten aus Jer. 31,33-34/33,8 oder auch Jes. 43,25 auf. Ich will mit dieser Botschaft allerdings nicht sagen, dass Gott uns, nach- dem Er uns die Sünde vergeben hat, dieselbe ständig nach- trägt und immer wieder auftischt. Doch dieses „Vergeben und nie wieder Gedenken“ bezieht sich vornehmlich auf die Tatsache, dass Gott – anstatt uns zu töten – weiter mit uns Geschichte macht, nachdem wir gesündigt haben. Niemals aber bedeutet es, dass dieses „Vergessen“ vonseiten Gottes uns zugleich von allen Konsequenzen unseres Handelns befreit. Genau an diesem Punkt liegt die diabolische Ver- drehung. Gott vergibt uns zwar und vergisst, was dahinten ist. Er macht uns deswegen auch nie wieder Vorwürfe auf unserem vor uns liegenden Weg, aber die Suppe, die wir uns durch die Sünde eingebrockt haben, müssen wir in den aller- meisten Fällen hernach wieder auslöffeln. Und genau darin liegt die Gnade Gottes, dass Er uns tatkräftig dabei hilft, diese Suppe wieder auszulöffeln. Ich veranschauliche es mit einem praktischen Beispiel. Wenn Christen huren und dabei ein Menschenkind gezeugt wird, dann bleibt diese Konsequenz ihres Handelns bestehen, auch nachdem sie zur Busse gekommen sind und bei Gott Verge- bung gefunden haben. Gott wird ihnen vergeben und nie mehr Vorwürfe machen, dass dieses Kind durch die Unzucht

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