CHARAGMA - das Malzeichen des Tieres - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

6 Höhepunkt vorangetrieben wurden? Es war die Besserwis- serei, die Machtgier und die Habsucht, wie schon bei den Christenverfolgungen und Hexenverbrennungen. Darum wurden sowohl Christen als auch Hexen oder Juden syste- matisch ihres Besitzes beraubt. Man riss ihnen das Gold aus den Händen, Beuteln, Haaren und Zähnen und unterdrückte jegliche potenzielle Konkurrenz mit Gewalt. Nicht zu ver- gessen sind die Genozid versuche zur Zeit Nebukadnezars in Babylon (580 v. Chr.), zur Zeit Esthers (ca. 500 v. Chr.) und zur Zeit der Makkabäer (ca. 170 v. Chr.). Diese drei Beispiele zeigen uns übrigens klassisch, dass sich ein Genozid immer auf demselben Weg anbahnt. Kein Massenmord kam je rein zufällig oder von heute auf morgen zustande. Das einheitliche Erkennungszeichen, wann sich ein neuer Genozid anbahnte, lag stets in dem Versuch, eine Einheit zu erzwingen. Immer versuchten die macht- und besitzgierigen Besserwisser den Andersdenkenden, Andersfühlenden oder Andersglauben- den ihren Charakter aufzuzwingen. Wer mit dem Denken, Fühlen und Wollen eines Nero nicht völlig übereinstimmen wollte, musste sterben. Wer sich nicht völlig mit dem Cha- rakter, dem Glauben und dem Bekenntnis der römisch-katho- lischen Kirche vereinigen liess, wurde zur Zeit der Kreuzzüge kurzerhand gefoltert, ausgeraubt und umgebracht. Typisch war zu allen Zeiten, dass derjenige, der den Genozid herauf- beschwor, einem ganzen Volk zuvor sein arteigenes Charak- termerkmal aufprägen wollte. (Hitler allerdings und der Nati- onalsozialismus – unter dem Symbol des Hakenkreuzes – gingen noch einen Schritt weiter, indem sie die Juden als solche, egal, ob sie an ihrem überkommenen Glauben und ethnischen Erbe festhielten oder nicht, als eine die ganze Menschheit verderbende und daher auszurottende Rasse ver-

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