CHARAGMA - das Malzeichen des Tieres - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Vorsätzlicher Genozid 7 teufelten. Sie hatten also nicht einmal die Chance, sich ihren Quälern und deren Symbol, dem Hakenkreuz, zu beugen, und so endeten in der Tat viele der europäischen Juden im Holocaust.) Nebukadnezar suchte dem Volk dadurch seinen Charakter aufzuzwingen, dass er ein dreissig Meter hohes Standbild in der Form seiner Person errichten liess (Dan. 3) . Jedermann, der sich nicht vor diesem Standbild ehrfurchts- voll niederwerfen würde, sollte getötet werden. Wer sich – mit anderen Worten – dem Denken, Fühlen und Wollen des Nebukadnezar nicht ungeteilt unterwarf, hatte sein Leben verwirkt. Wieder traf es die Juden. Weil der Gott Israels ein eifersüchtiger Gott ist, hätte Er Sein Volk mit Vernichtung gestraft, wenn es sich vor einem anderen Charakter als Sei- nem eigenen verneigen würde. Hätte Gott die verurteilten Juden nicht durch ein Wunder aus dem Feuerofen gerettet, wäre es gewiss zum Genozid, zum Völkermord, am gesam- ten jüdischen Volk gekommen. Wo immer ein Machthaber anderen Menschen seine Denkweise, seine Macht und seinen Charakter aufzwingen will, da kommt es, wenn man diesen Prozess nicht frühzeitig stoppt, zu einem Genozid. Zur Zeit Esthers wollte Haman dem jüdischen Volk seine Ideale, seine Macht und seinen Charakter aufzwingen. Als Zeichen der Unterwerfung forderte er eine offizielle Verneigung von jedem, der ihm begegnete (Est. 3) . Weil aber Mordechai, der Jude, seine Knie nicht vor ihm beugte und sich nicht vor ihm niederwarf, nahm sich Haman vor, das ganze jüdische Geschlecht auszurotten – geplanter Genozid! Mit einem gezielten Plan beabsichtige Haman, auf den festgesetzten Termin des 13. Adar (= 12. Monat) das ganze jüdische Volk zu vernichten. Durch die Weisheit Mordechais und den Mut Esthers konnte dieser Genozid rechtzeitig abgewendet werden.
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