CHARAGMA - das Malzeichen des Tieres - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Das sprechende Bild 75 installierten Programme, die sie tragen. Statistische Aus- werteverfahren, wie die bei Google, bewirken eine Schein- intelligenz. Doch letztlich wird nur die Anzahl der Links gegenseitig abgemessen, um die Wichtigkeit einer Seite zu markieren. Es sind also bislang nur die Webseiten-Program- mierer, die diese scheinbare Intelligenz produzieren, die zu den sprichwörtlich gewordenen Top-Suchergebnissen führt. Will man aber eine Suchmaschine einmal auf ihre reale Intelligenz hin testen, gibt man am besten einmal folgende Frage ein: „Aus welchem Material besteht eine Glasscheibe?“ Die Maschine wird nicht antworten: „Natürlich aus Glas“, oder: „Hast du noch alle Tassen im Schrank?“ Vielmehr wird eine nicht endende Liste von Fundstellen folgen, die Wörter wie „Material“, „Glas“, „Fenster“, „welche?“ etc. enthalten. Doch dass es sich dabei um eine Frage handelt, wird die Maschine nie merken. Aus diesem Grund soll künf- tig jede Information im Netz eine Bedeutungsmarke bekom- men, ein Etikett sozusagen. Dem Wort „Hahn“ würde dann die Information zugeordnet, ob es sich um ein Federvieh, um einen Wasserhahn oder um einen Zapfhahn etc. handelt. Beim Wort „Rock“ wüsste der Computer, ob es sich um das englische Synonym für „Stein“, um einen Musikstil oder um Damenbekleidung handelt. Sind erst einmal zahllose Dokumente in dieser Weise mit Etiketten versehen, könnten neue Programme das Netz ganz neu auswerten. Wetterdaten und Tagesdaten könnten so mit- einander verknüpft werden. Kleine Etiketten wie „regnerisch“, „bewölkt“ oder „sonnig“ würden uns mit Leichtigkeit Videos oder Fotos finden lassen, die z. B. an sonnigen Donnerstagen etc. gemacht wurden. Forscher an der FU Berlin beschreiten den Weg zum semantischen Web über ihr Projekt „K-Space“.

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