Lehre mich, Herr! - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
22 Auf diesem und auf keinem anderen Weg sonst funktioniert biblische Überwindung. Sie hat nichts mit menschlicher An- strengung, krampfhaftem Zusammennehmen oder direktem Handgemenge zu tun. Von dem Moment an, da Gott uns die Augen des Herzens öffnen kann, ist für uns das Problem gelöst, – selbst wenn sich die Umstände noch überhaupt nicht verändert haben oder sogar schlimmer werden. Darum heisst es auch nicht: „Und unser Glaube führt zum Sieg ...“ , sondern: „Und unser Glaube IST der Sieg, der die Welt überwunden hat“ (1. Joh. 5,4). Wir gehen somit nicht (1.) in den Glauben ein, damit wir danach (2.) mit diesem Glauben den Feind überwinden können; sondern der Glaube, wenn wir ihn haben, IST bereits in sich selbst der Sieg! Gleicher- weise verhält es sich aber auch mit dem Wandel im Geist: Wir gehen nicht hinein in den Geist, damit wir eine Waffe haben, mit der wir den Feind angehen und schliesslich über- winden können. Allein schon die Tatsache, dass wir uns im Geist befinden, IST bereits die Überwindung des Feindes. Wir wandeln also nicht (1.) im Geist, um dadurch gewisser- massen eine bessere Kampfposition zu haben, von der aus wir dann (2.) den Sieg über die Lüste des Fleisches etc. errin- gen. Nein, sondern wie etwa das Eingehen ins Wasser bereits die Aufhebung des Schwerkraftgesetzes IST und nicht erst die Voraussetzung zu dessen Aufhebung bildet, so IST der Wandel im Geist bereits die vollständige Aufhebung des Lustgesetzes. Unser Teil ist darum lediglich das Eingehen in den Glauben (bzw. den Geist) und das Verharren in dem- selben, den Rest übernimmt dann Gott selbst. Diese Wirklich- keit erlebe ich täglich aufs Neue. Meine diesbezüglich häufigste Erfahrung ist die Erprobung meines Glaubens an die treue Fürsorge Gottes. Als Gott mich 1979 in den vollzeitlichen Dienst berief, drückte er mir nicht
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