Lehre mich, Herr! - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

44 stillt all ihre Bedürfnisse. „Wunderschön“, denkt sich das Baby, „da bin ich ja goldrichtig – so soll es immer bleiben!“ Es braucht lediglich einen kräftigen Schrei auszustossen und schon läuft alles wie am Schnürchen. Als Nächstes beginnt es, seine Grenzen abzutasten und stellt schon bald fest: „Wenn ich noch etwas kräftiger brülle, dann bekomme ich sogar noch mehr, als ich eigentlich nötig habe“ usw. usf. Auf Grund dieser Perspektive können wir nun auch gut verstehen, wes- halb bei unseren Kindern bereits nach wenigen Wochen der erste „Hörlehrgang“ beginnt. Die Kleinen werden sonst un- ausweichlich dominant und wählerisch. Sie wollen über die natürliche Zeit hinaus die nächtlichen Zusammenkünfte mit ihrer Mama geniessen; sie fordern das Essen zu ihrer Zeit, nach ihrer Wahl und werden dabei doch immer unzufriedener. So verhält es sich auch mit uns, wenn uns der himmlische Vater das Hörenlernen nicht ordentlich beibringen kann. Dank des ersten „Hörlehrgangs“ haben alle unsere Kinder bereits nach wenigen Wochen voll durchgeschlafen und tun es noch bis heute. Dies geschah aber nicht durch lange und einleuchtende Erklärungen. Wir haben immer zuerst in Geheimsprache mit ihnen „geredet“ – und diese haben sie verstanden, obgleich es zu keinem vernünftigen Gespräch gekommen ist. Mit jedem weiteren Monat wird es dann konkreter. Die Kleinen müssen dringendst noch besser „hören“ lernen! Sie verstehen zwar noch immer kein Wort, kriechen jetzt aber zu allen Schubladen, greifen nach Tischtüchern und Steck- dosen usw. Wir Christen sollten unbedingt daraus lernen! Kinder lernen am Anfang nicht in einer positiven und vernünf- tigen Weise „hören“. Sie müssen zuerst einmal auf all das

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