Laodiceas Verhängnis - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

6 der Verführung zum Opfer, wird diese so tief gefallene Schöpfung hernach geradezu wie ein verlorenes Paradies in seiner Erinnerung bleiben. Der Fall wird unaussprechlich gross sein. Den Mittelpunkt der letzten Szene bilden abermals die beiden Bäume: der Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen nämlich und der Baum des Lebens. Der Baum des Lebens aber steht in der Mitte des Gartens! Dieser Baum ist das Leben Christi selbst. Nur derjenige wird vor der listigen Verführung bewahrt, der sich vom Baum der Erkenntnis fern hält und sich allein am Baum des Lebens orientiert. Was heisst dies für uns praktisch? Wer da glaubt, er könne mittels aufklärender Literatur, mittels Erkenntnis über Gutes und Böses der hereingebrochenen Verführung entfliehen, der irrt gewaltig. Gerade in der „Aufklärung“ liegt seit je die Ver- führungslist der Schlange verborgen. Wahre Verführung lässt ihre Opfer glauben, sie würden die Sache überblicken und die Künste der Finsternis durchschauen. So liegt das Endzeitangebot der Schlange abermals im Baum der Er- kenntnis des Guten und des Bösen verborgen. Sie setzt sich abermals als Lehrerin auf den Lehrstuhl, um das scheinbar unentbehrliche Wissen anzupreisen. Wer immer aber der Verführung nicht zum Opfer fallen will, der orientiere sich allein am Baum des Lebens, der mitten im Garten steht. Nur wer dem lieblichen Duft dieses Lebensbaumes (Lebensgeist Christi) folgt, findet den Weg durch all die Wirrnisse dieser Zeit. Nur wer den Frieden dieses Lebens in Christus kennt und ihm geweiht ist, bleibt vor den friedlosen Wegen der Verführung verschont.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=