Panorama-Nachrichten | April 2020
21 „Insgesamte“ Strömung (von Jan-Henoch Sasek, 25 J.) Mein Pa offenbarte uns in der letzten Botschaft: „Die Tendenz – egal was geschieht – ist hinein in Gott! Die insgesamte Strömung ist programmiert, um hinein in Gott zu gelangen.“ Ist das nicht eine gewaltige Wirklichkeit und erlebbare Realität?! EGAL was auch geschieht, es ist dazu DA, HINEIN IN GOTT zu gelangen! Selbst da, als ich (wie Pa in dieser Botschaft erwähnt hatte) vor meiner Rekrutenschule im Trockendock 1 in eine Strömung geriet, die mich ins offene Meer raus zog … Dieses Ereignis prägte mich so sehr und führte mich tiefer HINEIN in Gott, dass ich sogleich in meiner Rekru- tenschule davon profitieren und dem Feldpfarrer und meinen Kameraden davon Zeugnis geben durfte. Wie bereits in der letzten Rundbrief-Ausgabe erwähnt, darf ich Dir einige Einblicke in meine erlebten Rekrutenschul- Erlebnisse geben, die ich in einem Büchlein „Militärdienst mit Sinn“ zu- sammengefasst habe. Gerne ziehe ich nun das 2. Kapitel „Sinn des Lebens“ vor, da ich darin genau von diesem Ereignis mit der Strömung berichte. Sinn des Lebens (November 2015) Ein Feldpfarrer trat in den ersten Tagen vor unsere Kompanie. Er erzählte uns eine Geschichte, vielleicht um uns seine Aufgabe als Armeeseelsorger etwas schmackhaft zu machen – was bei mir nahezu gänzlich scheiterte. Es ging darum, was wir machen würden in einem Ernstfall, anhand folgender Geschichte: „Peter und Urs sind Freunde und gehen zu zweit Bergsteigen. Zu wissen: Peter ist 23 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Urs da- gegen ist 22 Jahre alt und hat eine Freundin. Plötzlich rutscht Urs aus und stürzt ab … Er hängt am Seil, über der Klippe … Weit und breit ist niemand. Nun gibt es gemäss Feldpfarrer nur noch zwei Möglichkeiten. Die erste: Peter schneidet das Seil durch, worauf Urs stirbt. Die zweite: Peter versucht Urs zu retten, was erfolglos scheitert und dazu führt, dass beide sterben.“ Nun stellte er uns die Frage, welche von beiden Möglichkeiten wir wählen würden. 2/3 der Kompanie wählte diejenige Variante aus, bei der beide sterben würden … Er wollte eigentlich darauf hinaus, dass Peter das Seil durchschneiden würde und sich dann Vorwürfe mache, er sei schuld daran. „Es geht in allem um die Schuldfrage …“, meinte er. Ich konnte es nicht mehr zurückhalten, streckte die Hand und fragte ihn vor allen: „Haupt- mann, Rekrut Sasek (so muss man sich im Militär stets anmelden, bevor man etwas sagt). Sie sind ja Feldpfarrer. Haben Sie nicht noch eine dritte Möglichkeit vergessen?“ Ein leises Raunen ging durch die gesamte Kom- panie. Natürlich wussten alle ganz genau, was ich damit gemeint hatte, 1 So nennen wir unsere Urlaubstage, die wir nutzen, um unser gemeinsames „Lebensschiff“ auf Vordermann zu bringen.
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