Panorama-Nachrichten August 2021

11 Es sind die kleinen Situationen (Ramon, 28 J. & Anna-Sophia, 24 J.) Wir sind einfach nur glücklich mit unserer kleinen Gioia (sieben Monate)! Sie fliesst total mit und ist ein zufriedenes, fröhliches Baby! Sie ist ganz unkompliziert, eine kleine „Sportskanone“ und balanciert u.a., schon seit sie zweieinhalb Monate war, stehend auf Ramons Hand J . Wir sind SOOO froh, dass wir von unseren Eltern lernen durften, wie man in den kleinen Situationen des Alltags den Unfrieden überwindet. Meist ist man versucht, die kleinen Unruhen zu übersehen, weil man gerade einen „Arbeitsflow“ hat, einen Ausflug macht, oder sonst etwas gerade unpas- send ist … Doch wie wollen wir die grossen Unruhen in der Welt über- winden, wenn wir nicht daran glauben, dass die kleinen Unruhen über- windbar sind? Wie wollen wir wieder friedvolle Kinder in dieser Welt haben, wenn wir nicht schon vom kleinsten Alter an die Bemessung leben? Kleine Beispiele: Ramon bringt mir Gioia jeden Morgen um 6:00 Uhr, damit ich sie stillen kann. Sie hatte ihn bisher immer zufrieden angelacht und war ruhig, bis sie bei mir war. Doch plötzlich konnte sie ihn weder anlachen noch ge- duldig warten, sondern weinte los, sobald sie Mama sah. Aber wir spürten, dass diese Ungeduld kein Friede ist! Wir standen still und empfingen, was zu tun ist. So legte Ramon sie nochmals zurück ins Bettchen und wir erwarteten, dass sie selber von ihrer Drängelei loslassen kann! Und siehe da: Plötzlich konnte sie Papa ruhig und zufrieden anlachen und geduldig warten, wenn sie Mama sah J . Seit Neustem nehmen wir Gioias Hände vor dem Essen und klatschen sie zusammen, sozusagen als „Bitte“. Obwohl sie es selber noch nicht kann, hilft es ihr, das zu lernen und mitzumachen. Am Anfang war es gar kein Problem, doch nach einiger Zeit hatte sie für solche „Spielchen“ gar keine Geduld mehr, sie wollte ja schliesslich essen J . So drückte sie immer dagegen, wenn ich mit ihren Händchen klatschen wollte. Man könnte denken, dass sie ja noch so klein ist und doch noch keine Ahnung hat, was abgeht. Aber eines ist klar: Die Wirkung des Unfriedens spürt Gioia schon jetzt – das erklärten wir ihr auch. Anfangs, als ich nur das Wort „Bitti“ sagte, begann sie schon zu weinen J hahahah …Wir mussten sie einige Male nochmals ins Zimmerchen bringen, weil es noch nicht gelöst hatte, bis sie uns übers ganze Gesicht anstrahlte und ganz entspannt und zufrieden war. Seither macht sie ganz fröhlich „Bitti“, egal wie stark sie Hunger hat!! Man könnte zehnmal mit ihr Händchen klatschen!!

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