15 unglaublichen Gottferne wieder und wurde konfrontiert und identifiziert mit dem Tod in dieser Schöpfung. Rein äusserlich hätte ich an keinem „schöneren“ Ort Dienst leisten können, doch innerlich war es für mich die reinste Tortur. Der nächste Tag ging im selben Stil weiter. Kurzgefasst nutzten meine Kameraden jede Gelegenheit aus, das zu machen, was sie wollten. Wir waren dienstlich ja gemeinsam unterwegs, aber sie kurvten in der ganzen Gegend rum und besuchten nebenbei schönste Orte usw. Egal, wie schön diese Orte auch gewesen waren, ich fühlte mich wie „lebendig“ tot – ohne den Herrn. Ich zog mich zurück und schrie nur noch zu Gott und rang um mein Leben. An demselben Abend waren dann alle Kameraden wieder beim Bier und ich alleine. Als ich dann meiner Mama mein Herz ausschüttete, begann ich am Telefon zu heulen und zu schluchzen, weil diese Atmosphäre sich so schlimm anfühlte … (Was für einen Himmel darf ich doch zu Hause und in der OCG erleben!!!) So nutzte ich den Abend, um vor Gott zu stehen und in diesem Prozess des Hinabgeführt-Werdens dem HERRN tiefer zu begegnen. Auf einmal gingen mir die Kronleuchter auf und der GLAUBEN GOTTES floss wieder in meinen Adern. Ich begann zu begreifen: „Hey, die Erde ist des HERRN und ALLES, was sie erfüllt!“ Auf einmal sah ich meine Kameraden wie kleine Kinder, die der Herr noch erziehen wird… JIch fühlte mich wieder ganz leicht und lag zufrieden und ruhig in meinem Bett. Dann ging dasselbe Szenario wieder von vorne los, dieses Mal einfach noch heftiger … JMeine Kameraden kamen zu später Stunde vom Bier zurück und schmissen Gegenstände durchs Zimmer, versteckten einander die Materialien … Sie warfen sich gegenseitig schmutzigste Wörter an den Kopf. Von Rücksicht und einem Umgang des Herzens war keine Spur. Zum Glück war ich wieder im Glauben! JIrgendwann stand ich auf, übernahm die Führung und sorgte für Ruhe und Ordnung im Zimmer. Ziemlich schnell lagen alle im Bett und das Licht wurde gelöscht. Als wir dann im Bett lagen und es ruhig war, entstand in mir die Wirkung, dass mir meine Kameraden einfach leidtaten und dass ich sie bemitleidete, wie sie leben. So öffnete ich einfach mein Herz ihnen gegenüber und liess es einfach vor allen raus und sagte ganz offen: „Irgendwie tut ihr mir voll leid … Ich bemitleide Euch … Kennt ihr wahre Glückseligkeit?!“ Und ihr glaubt es nicht, mit dieser einen Frage eröffnete sich eines meiner spannendsten und längsten Zimmer-Gespräche, das ich je erlebt hatte J. Was an jenem Abend in jenem Zimmer im Tessin geschah, war einfach herrlich! Ich war nur noch am Predigen, Zeugnis geben, Bemessung leben und Fragen beantworten! Ich habe mich danach soooo gut gefühlt, obwohl ich mich da alleine durchringen musste … J.
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