32 Eines Tages wurde in meiner Arbeit die Bürobesprechung auf den Nachmittag verlegt. Und diese waren in letzter Zeit jeweils nicht sehr erfreulich. Neben den diversen Arbeitsthemen, die besprochen wurden, bemängelte die Sekretärin in jeder Bürobesprechung, dass wieder Kaffeetassen auf der Spülmaschine standen. Sie äusserte jedes Mal und in immer heftigerem Ton ihren Unmut, was sich sehr belastend auf die Gesamtatmosphäre legte, und die Geschäftsführung war sogar schon bereit, die Spülmaschine abzubauen, damit wieder Friede im Büro herrsche. Doch in dieser Mittagspause war auf einmal nach dem Sprechen eines Mantras alles anders. Ich hatte es so auf dem Herzen, den Herrn zu fragen: Herr, was ist mein Anteil an der kommenden Situation? Und so ging ich in die Bürobesprechung rein. Und das Wort wirkte in mir, die Formulierung wurde immer klarer. Dann durfte ich den richtigen Zeitpunkt abwarten und alle Teilnehmer fragen: „Habt ihr schon festgestellt, dass Claudia (Sekretärin) die Kaffeemaschine und die Küche immer richtig gut sauber hält? Applaus von allen an die Sekretärin!“ Im Nachhinein ist mir erst bewusst geworden, was diese einfachen Worte bedeutet haben: Unserer Sekretärin einmal Anerkennung, Respekt und Dank entgegenzubringen! Sie hat den Nachmittag über nur geweint und konnte es gar nicht fassen, dass es so etwas gibt. Und nun: Seitdem gibt es keine Beanstandungen mehr, kein Terror in den Bürobesprechungen, der Friede ist einfach wiederhergestellt. Was habe ich daraus gelernt? In keiner Situation möchte ich mehr gedankenlos (unbeteiligt, geistlos) danebenstehen, sondern das Mantra, das mir einfällt, vor mich hinsprechen und Gott erwarten. Ich muss mich nicht überall einmischen, aber ich kann mich auch nicht rausnehmen, denn der Herr möchte doch durch mich wirken. So zum Beispiel spreche ich aus vor einer Diskussion: „Alle Wahrheit in allen vereinigt sich jetzt, aller Trug der Trüger zerbricht.“ Und so darf ich dann auch beobachten und erfahren, wie der Himmel es macht: Eine Diskussion wird bei den Beteiligten zu einem Finden von kleinen Wahrheiten, und dann wird es auf einmal ganz still. Es verbinden sich die Herzen. Ich erlebe dann diesen Frieden, ein überwältigendes Gefühl. Unbeschreiblich. Danke, Ivo, für die „Mantras“! Markus
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