Panorama - Junior - Oelbaum - OCG Jugend - Elaion-Verlag

3 viele grossartige Dinge erleben. Eines dieser Erlebnisse hat sich in den letzten beiden Monaten ereignet. Gemeinsam besichtigte ich mit meinem Chef eine Garage. Die Eigentümerin der Garage war recht besorgt, da ihr Nachbar viel Erde und Steine auf die Garage aufgeschüttet hatte. Wir bekamen den Auftrag, eine statische Begutachtung durchzugführen und zu beurteilen, ob die Garage das zusätzliche Gewicht tragen kann. Freudig verkündigte mir mein Chef, dass dies jetzt komplett mein Projekt sei. Ich solle die Situation berechnen, beurteilen und einen Bericht schreiben. Zwar freute ich mich, dass er mir sowas zutraute, jedoch fühlte ich mich krass unfähig. Ich hatte zwar viel in meinem Studium über die Theorie gelernt, doch die Theorie in die Praxis zu bringen, ist oftmals eine grosse Herausforderung. Am liebsten hätte ich meinem Chef gesagt, dass ich dem nicht gewachsen bin und ihn gefragt, ob wir das nicht zusammen machen könnten. Doch eine feine Stimme in mir drin hielt mich davon ab. Also erwartete ich ein Wunder bei meinem Garagenprojekt. Ich stürzte mich in die Berechnungen und der Herr schenkte einen übernatürlichen Fluss. In kurzer Zeit hatte ich meine Berechnung fertig und einen schicken Bericht verfasst. Das Fazit meiner Berechnung war, dass die Garage so nicht lange stehen bleibt, und dass dringend etwas geändert werden muss. Kurz vor der Fertigstellung meines Berichts kam mein Chef in mein Büro. Er hatte einen Bericht eines zweiten Ingenieurbüros dabei, welcher ebenfalls für die Garagensituation erstellt wurde. Das Ingenieurbüro kam zum Schluss, dass die Steine und die Erde kein Problem für die Garage seien, also genau das Gegenteil meines Fazits … Mein Chef bat mich, auf diesen Bericht eine Stellungnahme zu verfassen. Doch wie in aller Welt sollte ich es als unerfahrener Praktikant besser wissen als ein Ingenieur mit langjähriger Berufserfahrung? Doch auch hier vertraute ich und tat den nächsten Schritt aufs Wasser und verfasste eine Stellungnahme. Wieder ein paar Wochen später kam mein Chef erneut zu mir ins Büro. Er begann mit den Worten: „David, jetzt kommst du bald ins Gefängnis.“ Ein ihm bekannter Ingenieur hatte ihm erzählt, dass sein Büro ebenfalls in diesen Fall einbezogen wurde. Dieses dritte Ingenieurbüro sollte nun prüfen, welcher Bericht korrekt ist. In meinem Kopf begann ich bereits, mir eine Entschuldigung zurechtzulegen. Doch mein Chef fuhr fort und verkündete voller Freude, dass dieses Büro zu dem Schluss gekommen sei, dass unser Bericht zu 100 % stimmt. Ich war unglaublich froh! Wie schnell sagen wir doch: „Das kann ich nicht!“ oder „Die Aufgabe ist zu gross für mich.“ Doch sind genau das die Herausforderungen und Aufgaben, in welchen ein riesiges Potenzial schlummert. Denn wenn man durch solche Überforderungen richtig ans Ende der eigenen Kräfte und Fähigkeiten kommt, darf man plötzlich erleben, wie Gott übernimmt und übernatürliche Befähigung schenkt. Konnte ich Dich ermutigen, Deine scheinbar unlösbaren Aufgaben in einem anderen Licht zu sehen? Herzliche Grüsse David

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=