6 am Ende auch die Früchte tragen, die wir so sehnsüchtig erwarten. Als meine Schwester eines Morgens giessen ging, fiel ihr auf, dass in den Blättern unserer Kartoffelpflanzen viele kleine Schnecken sassen, die eifrig an den Pflanzen herumnagten und überall kleine Löcher hinterliessen. Daraufhin alarmierte sie uns Geschwister, dass wir doch zusammen jeden Morgen die Schnecken von den Kartoffelpflanzen sammeln, damit diese nicht kaputt gehen. Denn so klein wie diese Schnecken auch sein mögen, sie können einen sehr grossen Schaden anrichten! Zuerst war ich von dieser Nachricht nicht sehr begeistert, da ich ja nicht früher aufstehen wollte, nur um diese Schnecken zu sammeln. Aber als ich mich dann überwand, und wir zusammen das erste Mal auf Schneckenjagd gingen, fiel mir auf, dass Gott wirklich in allen Momenten des Alltags zu uns reden möchte. Es sprang mir richtig ins Auge und war mir wie ein Gleichnis: Die Schnecken, diese kleinen, ekelhaften und klebrigen Dinger, sind Unruhen, die sich in unseren Alltag schleichen und uns alle Kraft rauben wollen. Sie beissen sich an unseren Blättern fest, an unseren Gedanken und in unserem Herzen, und versuchen, uns das gesamte Leben auszusaugen. Sie sind glatt, schleimig und entgleiten einem schnell, wenn man sie greifen will. Sie suchen sich die verborgenen Stellen, wo keiner nach ihnen schaut und fressen sich daran satt. Wenn man ihnen freie Hand lässt, fressen sie sich innert kürzester Zeit durch die ganze Pflanze, bis diese so völlig durchlöchert ist, dass sie kaum mehr die Kraft zum Stehen hat. Im Endeffekt fällt sie irgendwann in sich zusammen, denn all ihr Leben wurde ihr ausgesaugt. ABER so muss das nicht sein: Wenn man nämlich täglich die Schnecken (= Unruhen) entfernt und da wirklich dranbleibt, dann kann die Pflanze (= DU) ihr gesamtes (göttliches) Potenzial entfalten: Sie kann die viele Sonnenenergie (= Strom des Lebens) zu jeder Zeit nutzen, um weiter zu wachsen und zu gedeihen. Sie gewinnt täglich an Kraft und Stabilität und bringt später einen wunderschönen Spross, die Kartoffelknolle (= Beziehung zu Gott), hervor, an der sich alle Beteiligten erfreuen . Mich hat dieses Gleichnis wirklich ermutigt, IMMER dranzubleiben im Alltag. Auch wenn die Unruhen oft sehr hartnäckig sind und uns langsam immer mehr Kraft entziehen möchten: Wenn wir jeden Tag konsequent dranbleiben, dann gewinnen wir auch täglich an Kraft! Hierzu hat Ivo auch in der Botschaft vom Freundestreffen „Tag der Entsperrung“ etwas sehr Wichtiges gesagt: „Der Teufel und seine Vasallen haben immer nur so viel Macht, wie wir ihnen geben. […] Sie saugen euch lediglich, wie die Dämonen selbst, eure Kraft ab, eure göttlichen Fähigkeiten. […] Der Teufel nimmt seine Macht von dir. Er schöpft einzig aus deinem göttlichen Potential, aus deinem göttlichen Reservoir, weil du eben ein Geschöpf Gottes bist. […] Gebt darum dem Teufel keinen Raum!“ Genau darum gehe ich jetzt regelmässig auf „Schneckenjagd“ in meinem Leben und suche auch an den versteckten Orten nach allen Stellen, wo der Teufel mir noch Kraft raubt und wo meine Beziehung zu Gott durch Unruhen versperrt ist.
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