9 Verwandlung durch aktive Glaubensruhe von Sophia G., D (23 J.) Die letzten Monate waren ausser- gewöhnlich herausfordernd für mich. Ich hatte nicht nur meine neue Arbeit im Rettungsdienst begonnen, sondern auch noch den Haushalt zuhause übernommen, da meine Mutter auf unbestimmte Zeit zu ihren pflegebedürftigen Eltern in die USA geflogen war. Diese äusseren Veränderungen halfen mit, dass sich ein ziemlich langer, persönlicher Prozess in mir zuspitzte, durch den ich tiefer Gott begegnen und berühren durfte! In mir drin war nämlich schon länger unaufhörlich ein Stresspegel, der immer „oben“ war. Dieser Stress hatte aber so eine lähmende Wirkung auf mich, dass gar keine Stille Zeit und Beziehung mit Gott mehr möglich war. Dadurch stolperte ich durch den Tag und es begann, zunehmend eine dunkle Schwere nach mir zu greifen, die mir jegliche Sicht fürs Leben verhüllte und mich regelrecht in ein „Loch“ hinunterziehen wollte. Meine Familie versuchte mir aus dieser Schwere rauszuhelfen, doch vergeblich. Als mich dann wieder tiefste Verzweiflung erfüllte, blieb mir nur noch Eines. Ich wusste: „Nichts und niemand kann mich jetzt retten, aber GLAUBEN kann ich IMMER! Ich packe jetzt wieder die ENTSCHLOSSENHEIT! Ich brauche keinen Psychotherapeuten oder Psychologen, der mir hilft, sondern ich herrsche jetzt und schicke alle quälenden, schwer- 1 Trockendock meint eine Zeit der Ruhe, wo wir unser „Lebens-Schiff“ aus dem „Wasser“ nehmen, mütigen Geister weg – sie sind KEIN Teil von mir!“ Dann zeigte mir Gott: Jetzt habe ich die Schwermut zwar rausgeschmissen, aber was ist es, was mein Leben anstelle dessen erfüllt?! Die praktische Antwort darauf durfte ich direkt erleben. Und zwar waren wir gerade im „Trockendock“1 und hatten an dem Tag eine Planänderung, was unsere Aktivitäten betraf. Diese Änderung fiel für meine Vorlieben eher ungünstig aus … Doch unterwegs merkte ich: Jetzt schaue ich weg von mir und den ungünstigen, äusseren Umständen und schaue nur hin auf GOTT und ruhe in IHM – in Seiner herrlichen Gesamtführung! Ganz praktisch habe ich Gott – gegen mein Gefühl – einfach „DANKE“ gesagt: „DANKE, dass die äusseren Umstände doch GAR NICHTS ausmachen, die spielen ÜBERHAUPT KEINE Rolle! DU bist IMMER DA!!! Ich kann DEINE Gegenwart IMMER, in jeder Nanosekunde, erleben, und deshalb muss ich nicht in mich selbst und in negative Gefühle verstrickt sein, sondern kann sogar eine Lebensquelle für mein Umfeld und die gesamte Menschheit sein!!!“ Dann waren auf einmal so eine unfassbar himmlische Freude und Glückseligkeit da, die mich einfach erfüllten, obwohl die äusseren Umstände für mich nicht ungünstiger hätten sein können! Ich war auf einmal im Himmel und konnte es kaum fassen, wie einfach es ist und wie erfüllt und herrlich das Leben doch sein kann! ☺ Das war nur ein Erlebnis von vielen, die ich seitdem im Alltag und auf der Arbeit erlebe, wenn ich von mir selbst wegschaue und mich jeden Morgen und um es zu „pflegen“, „flicken“ und für den nächsten Lauf bereit zu machen.
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