Panorama - Nachrichten - September 2024

15 einander“ am Werden und in den Zeiten, in denen sie alleine etwas erledigen, sind es auch immer nur „Jöbchen“, für die sie die Verantwortung haben (Geschirrspüler ausräumen, Tisch putzen, Fegen, Wäsche sortieren usw.). Es sind keine ganzen Verantwortungsbereiche. So kam uns der Gedanke, unsere Alltagsstruktur neu zu überdenken und „aufzuteilen“. Wir haben bewegt, wo sie als Ergänzung zum Spielen und zu den vereinzelten, kleinen Aufgaben (z. B. Betten machen, Zimmer aufräumen …) in einem komplett eigenen, abgesteckten Bereich Verantwortung übernehmen und darin gedeihen können. Wir haben dann auch die Kinder gefragt, ob sie Freude hätten, wenn wir sie in einem ganzen Bereich fördern würden (in abgesteckten Zeiträumen). Bei dieser Frage leuchteten alle Kinderaugen und in Kürze zeigte sich, wer wo welches Anliegen und welche Gabe hat: Josua (7 J.) hat sehr ein „Händchen“ für technische Dinge, sodass er bei Stefan in Hauswart-Anliegen mit hineinwachsen möchte. Arnold (6 J.) blüht in der Gartenarbeit richtig auf, dass er bei uns der „Gärtner“ sein möchte. Anna-Malea (5 J.) hat sich gewünscht, dass sie unser Putz-Engelchen sein darf und Daniel (4 J.) ist nicht mehr nur der Geschirrspülmaschinen-Chef, sondern er will im ganzen Verantwortungsbereich „Küche“ von uns gefördert werden, dass er z. B. alleine Reste verräumen kann, beim Kochen mithelfen darf, Kompost wegbringen kann usw. Seitdem hat „der Wind“ gedreht … Wo Arnold vorhin z. B. eher Mühe hatte, „das Schwerere zu nehmen“, kann man jetzt nur eine kleine Bemerkung machen, dass im Garten wieder was dran wäre (z. B. aufbinden oder ernten, jäten, giessen usw.) und er steht „Gewehr bei Fuss“. Egal wie heiss es ist, egal was für eine Aufgabe es im Garten gibt, er ist kaum zu bremsen und bleibt dran, bis das Letzte abgeschlossen ist. Josua durfte hingegen z. B. ein kleines Projektchen zur Abstützung von einem runterhängenden Lüftungsschacht unter Anleitung von Stefan übernehmen. Wo es sonst eher anspruchsvoll war mit ihm, blühte er darin so auf, dass selbst als alle anderen Kinder baden gingen, er lieber zuerst „sein“ Projektlein abschliessen wollte. (Sonst war er immer der Erste, der beim Baden war .) Schlussendlich hat er das GANZE Projekt mit grossem Spass ohne praktische Hilfe von Stefan umgesetzt. Stefan erklärte nur die nächsten Schritte und zeigte ab und zu, wie man was macht – und den ganzen Rest setzte er selbständig um mit hämmern, ausmessen, bohren, dübeln, schrauben usw. Anna-Malea ist, seit wir es besprochen haben, wie eine kleine „Hotelfachfrau“. Von selber kommt sie und sagt, sie wolle was putzen. Dann zieht sie ihr Putzschürzchen an, welches Noemi ihr genäht hat, putzt alles blitzblank und stellt alles hin wie in einem Hotel . Danach geht sie ganz ausgeglichen spielen und ist wieder kreativ mit Ideen, was sie spielen kann (das war vorhin nicht mehr so und sie fragte ständig, was sie spielen soll). Und unser Daniel hat grossen Spass, wenn er die Reste vom Mittagessen ver-

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