Panorama - Nachrichten - September 2024

34 Der verborgene Schatz im Erwarten des vollen Segens (von Christian Sch., CH, 65 J.) Vor drei Jahren ist unsere Tochter Sulamith auf dem Schulweg mit dem Fahrrad gestürzt und erlitt einen Unterarmbruch (Elle und Speiche). Im Spital konnten die Ärzte mit einem operativen Eingriff den Bruch wieder richten und mit Hilfe von Drähten fixieren. Nach einigen Wochen wurden diese Drähte in einer ambulanten kleinen OP wieder entfernt, und die Wunden sind soweit gut verheilt. Zurückgeblieben ist über dem Daumenrücken eine überempfindliche Stelle und Kribbeln, sowie die Tatsache, dass Sulamith die Hand nur noch etwa 45° drehen konnte, was bei vielen Aufgaben eine grosse Einschränkung bedeutete. Der nachbetreuende Arzt erklärte uns, dass unsere Tochter mit dieser Einschränkung leben lernen müsse. Dieser Ausspruch hatte uns als erstes erschreckt. Wir Eltern taten uns schwer, das einfach so hinzunehmen, denn Sulamith war 13 Jahre und hatte die Schulausbildung noch nicht einmal abgeschlossen. Ist jetzt das der Wille unseres Retter-Gottes? Wir waren entschlossen, der Ursache des Problems auf den Grund zu gehen. Im bleibenden Vertrauen, dass alles zum Guten für Sulamith dient und eine Lösung vorhanden ist, erbaten wir weitere Untersuchungen. Es wurde nochmal geröntgt, die Nervenfunktion ausgemessen und alles als in Ordnung befunden. Mit Bewegungsübungen sollte die Hand die Drehung wieder erlernen. Sulamith hatte sich unterdessen dafür entschieden eine Ausbildung als Pflegefachfrau zu beginnen. Die anhaltenden Beschwerden in Arm und Hand und auch unsere Zweifel als Eltern, ob das überhaupt geht, vermochten sie nicht zurückzuhalten. Ihre über Jahre anhaltende Entschlossenheit spornte auch uns wieder an, nicht locker zu lassen, bis sich der „richtige Arzt“ dem Problem annehmen würde. Dieses Frühjahr, kurz vor Ausbildungsbeginn, erreichten wir, dass ein Hand- und Armspezialist Arm und Hand nochmals untersuchte. Er entdeckte unter der verheilten Operationswunde als Ursache des unangenehmen Gefühls und der Schmerzen eine Nervenvernarbung. Diese Vernarbung könnte er ambulant in einer kleinen OP entfernen. Bei der Handbewegung vermutete er ein mechanisches Problem der Knochenstellung. Um dies wiederherzustellen, müsste gewartet werden bis nach Wachstumsabschluss. Sofort konnten wir für die Entfernung der Nervenvernarbung zusagen und freuten uns, dass der Grund der Schmerzen endlich gefunden war. Der Arzt fand während dieser OP unerwartet neben der Vernarbung einen weiteren, ganz durchgetrennten zweiten Nervenstrang, der wundersam wieder zusammengenäht werden konnte. Sulamith teilte mir dies nach der OP auf der Heimfahrt aus dem Spital mit. Das erweckte in mir die Antwort: „Dann könnte es sein, dass, wenn dieser Nerv wieder zusammengewachsen ist, du die Hand auch

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