38 und lachen sie so schön zusammen in ihrem Zimmer. Es ist so ein süsser Moment, und ich bin wieder mal so dankbar und glücklich, dass der Herr uns mit diesen zwei süssen Kindern beschenkt hat. Es gibt so viele schöne Momente im Alltag. Zum Beispiel wenn ich mit den Kindern spiele, kommt Leon schnell angerannt, um mich ganz fest zu umarmen. Oder wenn ich an seinem Zimmer vorbeigehe, und er mir einen Luftkuss zuwirft, da könnte ich dahinschmelzen. Wenn ich den Geschirrspüler ausräumen will, kommt Leon schon angelaufen, um mir voller Freude zu helfen. Dann nimmt er einen Teller nach dem anderen heraus und streckt ihn mir entgegen, damit ich ihn ins Regal stellen kann. Ja, da könnte ich noch so viel erzählen … Dann gibt es aber auch Momente, wie diese: Ich gehe mit Leon spazieren – und weil ein Auto kommt, nehme ich ihn zur Sicherheit an die Hand. Leon fängt dann jedes Mal laut an zu schreien und will sich losreissen. Oder wenn Leon gewickelt werden muss, schreit und wehrt er sich, und das Wickeln wird zu einem Kampf. Es gibt noch andere Situationen, wo von einem Moment auf den anderen die Freude und der Friede im Alltag plötzlich weg sind. Als ich dann in dem Buch „Erziehe mit Vision“ gelesen habe, konnte ich wieder so tief verstehen, was in diesen Momenten wirklich passiert. Auszug aus Seite 14: „In der Kindererziehung beginnt dieser Herabwurf des Teufels in kleinster Gestalt. Habe allezeit diese Vision vor Augen, sonst weisst du gar nie, aus was heraus und in was hinein du deine Kinder erziehen (…) sollst.“ Ich habe gemerkt, dass, wenn Leons Augen nicht mehr leuchten und er so schreit, dann hat ein kleines „Teufelchen“ in seinem Herzen Raum bekommen. Es ist keine harmlose Situation, sondern gerade da beginnt der Herabwurf des Teufels auch für Leon. Jetzt gilt es zu überwinden – und dabei darf ich Leon helfen. Dieses „Teufelchen“ ist Leons starkes Köpfchen. Es fällt ihm noch so schwer, loszulassen und einfach mitzugehen, wenn er gerade etwas anderes tun will. Also habe ich mich festgemacht, dass ich das nicht mehr einfach hinnehmen und verharmlosen will! Sondern in jedem kleinsten Moment, wo es Leon schwerfällt, sein Köpfchen loszulassen, will ich mit ihm stehen bleiben, bis er von Herzen wieder „Ja“ sagen kann und fröhlich ist. Dann hat er das „Teufelchen“ in seinem Herzen überwunden. Denn es ist wie bei einer Pflanze: Wenn sie noch klein ist (also eine kleine Situation/ein kleines „Teufelchen“), ist es sehr leicht, sie mit der Hand raus zu zupfen. Aber je mehr Zeit vergeht, desto grösser wird die Pflanze wachsen und immer stärker werden. Dann wird es viel schwieriger, die Pflanze wieder
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