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Liebe Kinder
und Jugendliche!
Kürzlich sprach ein Feldpfarrer vor
unserer Kompanie im Militär. Er
erzählte uns eine Geschichte
☺
,
vielleicht, um uns seine Aufgabe als
Armeeseelsorger etwas schmack-
haft zu machen, was bei mir nahezu
gänzlich scheiterte: „Peter und Urs
sind Freunde. Peter ist 23 Jahre alt,
verheiratet und hat 2 Kinder. Urs
dagegen ist 22 Jahre alt und hat ei-
ne Freundin. Die beiden Freunde
gehen Bergsteigen. Plötzlich rutscht
Urs aus und stürzt ab, jedoch hängt
er noch am Seil in der Luft. Weit
und breit ist niemand. Nun gibt es
nur noch zwei Möglichkeiten. Die
erste: Peter schneidet das Seil durch
und Urs stirbt. Die zweite: Peter ver-
sucht ihn zu retten, was erfolglos
scheitert und dazu führt, dass beide
sterben.“ Nun stellte er uns die
Frage, welche von beiden Möglich-
keiten wir wählen würden. Ich
konnte es nicht mehr zurückhalten,
streckte auf und fragte ihn vor al-
len: „Hauptmann Rekrut Sasek (so
muss man sich im Militär
stets an-
melden, bevor man
etwas sagt).
Sie
sind ja Feldpfarrer. Haben Sie nicht
die dritte
Möglichkeit vergessen?“
Ein leises Raunen ging durch die ge-
samte Kompanie. Natürlich wuss-
ten alle ganz genau, was ich damit
gemeint hatte, nämlich ein Gebet,
ein Rufen zu Gott, die Erwartung
eines Wunders...
Ich wollte wissen, für welche Vari-
ante
er
sich entscheiden würde und
was nun diese dritte Möglichkeit
sei. Ich nahm zu seiner Aussage
dann noch vor ihm Stellung, als er
nur meinte, die Lösung liege in der
Sache selbst. Ich erklärte ihm: „Es
geht doch in allem um eine Person!
Es geht um Jesus! Er ist die Lösung
für jedes Problem, nicht irgendeine
Sache.“ Nach einem kurzen Gespräch
verabschiedete er sich nachdenklich.
Info- und Lehrschrift für Kinder und Jugendliche Nr. 2 – April 2016