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Liebe Kinder
und Jugendliche
Als ich vor Kurzem in einem öffent-
lichen WC war, hörte ich ein lautes
Weinen in einer Toilette. Plötzlich
ging die Tür auf und ein kleiner Jun-
ge kam tränenüberströmt heraus
und schluchzte: „Endlich!“ Ich frag-
te, ob er sich eingesperrt hatte,
worauf er „Ja!“ stammelte. Als er
zum Waschbecken ging, streckte er
sich zum Wasserhahn aus und ver-
suchte, ihn zu öffnen – doch ver-
geblich – er ging nicht auf. Voller
Mitleid drehte ich ihm das Wasser
an. Dann lief er zur Türe. Ich sah
gerade noch im Seitenwinkel, wie
er mit aller Kraft versuchte, sich
durch den kleinen Spalt, den er die
Türe aufziehen konnte, zu drücken
– doch ohne Erfolg – die Türfeder
war zu stark. Voller Erbarmen ging
ich hin und öffnete ihm die Türe.
Ich war richtig gerührt über die
Hilflosigkeit, die mir in dieser Situa-
tion begegnete. So dürfen wir doch
auch dem Herrn gegenüber sein!
Wie Papa es am Freundestreffen
gepredigt hat, geht es darum, dass
wir einsehen, dass wir Gott brau-
chen! Er will uns die Schleusen öff-
nen und die Tore aufstossen, wenn
wir kapituliert haben, dass wir es
nicht aus eigener Kraft können.
Ich habe hier bei Elias im Webstu-
dio oft die Gelegenheit dazu. Hier
darf ich lernen, mich im Arbeitsfluss
unterbrechen zu lassen um Wichti-
geres vorzuschieben. Ich lerne da-
bei,
selber
gemäss den Prioritäten
zu denken, Verantwortungen
ganz
zu übernehmen, keine „langen Bän-
ke“ mehr zu akzeptieren, sondern
kleine Anliegen
sofort
anzupacken
und
abzuschliessen
usw. Da lerne
ich auszusprechen: „Herr, DU in
mir bist konfrontationsfreudig! Ich
aus mir bin zwar das genaue Ge-
genteil, aber DU in mir bist leidens-
fähig, gründlich, wachsam und trag-
fähig!“ Ich bin so froh, dass wir hier
Info- und Lehrschrift für Kinder und Jugendliche Nr. 3 – Juli 2014