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Teamimpulse
Der Himmel gibt Signal
(von Elias Sasek, 24 J.)
In einem Serverraum unseres Hauses war Kabel-Chaos. Wir durften
während der vergangenen Monate viele neue Informatik-Systeme
anschaffen und das Räumchen platzte aus allen Nähten. Mich störte
das zunehmend und so schien mir ein sommerlicher Montagmorgen wie
dafür geschaffen, wieder einmal für Ordnung zu sorgen. Da das hinter
uns liegende Wochenende für alle sehr anstrengend war, hatte zwar mein
Vater den Wunsch geäussert, dass alle Mitglieder unserer Familie, die es
sich einrichten könnten, an jenem Montag noch frei machen sollten. Doch
das war schnell überhört oder auf den Nachmittag verschoben ...
So hantierte ich dann am Montagmorgen mit meinem Bruder Joschua
im Serverraum. Zur Mittagszeit liefen wichtige Systeme immer noch
nicht, so dass ich schliesslich zu spät und schweissgebadet zum
Essen erschien. Die Familie hatte Verständnis. Auch, dass mein Teller
trotz meiner Verspätung als erster leergefuttert war, fiel nur meiner
kleinen Schwester Boasa auf. Kein Wunder, dass alles so zackig ging –
meine Gedanken waren immer noch drei Etagen tiefer im Serverraum.
„Am Nachmittag könnten wir wieder mal auf den Uetliberg spazieren
gehen“, hiess es. Wenn ich die Mittagspause bis 14:00 Uhr noch durch-
arbeite, sollte ich auch mitgehen können. Also stürzte ich mich direkt
nach dem Essen wieder in den Kabelsalat. Der Uhrzeiger tickte bedroh-
lich schnell gegen 14:00 Uhr und der letzte Server lief noch nicht, als die
Familie schon zur Abfahrt bereit war. „Ich brauche noch ca. 15 Minu-
ten!“, meinte ich. Schliesslich verging dann doch eine halbe Stunde, bis
unser Familienbus dann endlich Richtung Zürich rollte. Die Familie
hatte wieder Verständnis. Schliesslich waren sie auch froh, dass alles
wieder lief und ordentlich war. In Zürich angekommen, sollte die
Wanderung zur Bergspitze 45 Minuten dauern. Als wir ca. 15 Minuten
unterwegs waren, öffneten sich unerwartet die Himmelsschleusen. Wie
sich die nächste halbe Stunde herausstellte, war es nicht nur ein kurzer
Platzregen, sondern alle wurden bis auf die Socken nass und waren
unterkühlt, bis wir oben ankamen. Kaum unter Dach liess der Sturz-
regen nach und die Sonne zeigte sich wieder, um dann aber zeitgleich mit
unserem Abstieg wieder zu verschwinden und erneuten starken Regen-
güssen Platz zu schaffen.