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Während eines gefährlichen Verhöres vor laufenden Kameras durchbohrte

mich einst die Chefin der CH-Rundschau (SF) mit der tückischen Frage:

„Stimmt es, dass all diese Leute hierher kommen, um Gott durch Sie, Herr

Sasek, sprechen zu hören?“ Ich antwortete ihr: „Was ist daran Besonderes?

Seit je erwartet das doch auch jeder Kirchgänger von seinem Pfarrer.“ – Da

wusste sie nicht mehr weiter.

Denn genauso fasst es auch

Röm. 10,14

zusammen:

„Wie sollen sie nun den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie

aber sollen sie an den glauben, von dem sie nicht gehört haben? Wie

aber sollen sie hören ohne einen Prediger?“

Etwas genauer aus dem

Griechischen übersetzt klingt dieser Satz sogar so:

„Wie sollen sie sich nun auf den berufen, zu dem sie noch nicht aufge-

bautes Vertrauen haben? Wie aber sollen sie Vertrauen fassen, ohne

Ihn gehört zu haben? Wie aber sollen sie (Ihn) hören ohne einen Her-

beirufer?“

Die Apostel lehrten noch unmissverständlich, dass man Christus, den Spre-

chenden selbst, durch den Prediger hindurch hören muss. Ohne dieses di-

rekte Hören von Christus persönlich wäre die ganze Übung umsonst. Men-

schenworte nützen doch nichts! Auch nicht die gebildetsten! Auch nicht die

inbrünstigsten! Darum müssen wir IHN hören! Er ist die Quelle, Er ist der

Schöpfer, aus Ihm fliesst die Kraft! Wie sollte sich ein Mensch sonst je

verändern können – als allein durch das schöpferische Wort Gottes? Um

daher sicherzustellen, dass die bedürftigen und empfangsausgerichteten

Zuhörer auch wirklich von schöpferischer Kraft getroffen würden, bestellte

Gott nicht einfach irgendwelche Redner oder Prediger, wie viele deutsche

Übersetzungen sie nennen, sondern Herolde! Herolde aber sind bevoll-

mächtigte Sprachrohre Gottes. Sie rufen Gottes schöpferische Kraft herbei.

Wenn sie sprechen, setzen sie damit schöpferische Umgestaltungsprozesse

in Gang. Den deutlichsten Unterschied in der Praxis sieht man zwischen

Jesus Christus und den Schriftgelehrten. Jesus verunglimpfte man verächt-

lich als selbst ernannten Laienprediger, die Schriftgelehrten dagegen jubel-

te man als die unentbehrlichen Gebildeten hoch. Doch die Praxis gab stets

1. Kor. 1,27

recht:

„sondern das Ungebildete der Welt hat Gott auser-

wählt, damit Er die Gebildeten zuschanden mache.“

Während Letztere

nur untragbare Lasten in Form von Gesetzen und Opferhandlungen auf das

Volk bürden konnten, heisst es von Jesus, dem sogenannt „selbsterwählten

Laienprediger“:

„Und sie erstaunten sehr über seine Lehre; denn er

lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie die Schriftgelehr-

ten“ (Mk. 1,22).

Von Jesu ungebildeten Jüngern liest man:

„da verwun-

derten sich alle; und sie erkannten, dass sie mit Jesus gewesen waren“