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So las ich eines Morgens früh den Rundbriefartikel vom Stefan R. „Ich
kann nicht“ aus der Augustausgabe. Es war gerade an jenem Tag, als
eine beunruhigende Tagesarbeit anstand. Es sollte ein hoher Baum (ca.
12 – 15 m hoch) auf einem engen Hof (so ca. 5 m x 6 m) gefällt werden
und das noch unter der Aufsicht der Kundin, was eine zusätzliche
psychische Belastung bedeutete. Dazu kam noch der Umstand, dass ein
neuer Mitarbeiter eingestellt worden war und ich mich fragte, ob er es
wohl schaffen würde, den anstehenden Anforderungen gerecht zu
werden. Diese und andere Überlegungen beunruhigten und durchzogen
sorgenvoll meine Morgenwache.
Im oben erwähnten Artikel las ich dann, wie der Schreiber auch vor
einer plötzlichen Herausforderung stand, die nach menschlichem
Erfassen und Ermessen nicht zu bewältigen war. Mir wurde bewusst,
dass meine Situation dieser sehr ähnlich war! Es war mir wie Salböl für
eine Wunde! Also ab ins Gebet, dessen Inhalt ungefähr so lautete:
„Herr, Du siehst und weisst, ich kann es nicht, sondern bin komplett von
Dir abhängig. Wenn Du jetzt nicht auf irgendeine Art und Weise
eingreifst, so wird aus dem ganzen Vorhaben nichts!“ Danach ging es
an die Arbeit.
In diesem engen Hof war die helfende Hand Gottes deutlich spürbar.
Weil ich nicht auf meine eigene Kraft, sondern auf den Herrn vertraute,
lief die Tätigkeit wie geschmiert. Wofür wir früher stunden- und
manchmal tagelang gebraucht hatten, das erledigten wir nun zu zweit in
1,5 Stunden. Der Nachbar beobachtete das Geschehen durchs Fenster
und sagte später zu unserer Auftraggeberin: „Es wurde eine
professionelle Arbeit bei euch am Baum geleistet: Richtige Profis waren
am Werk!“ Es war so schön, nachher so etwas zu hören! Das Beste war
allerdings, dass dies nicht aus uns selber passiert war! Der Herr hatte
den Hilferuf Seiner Kinder gehört und ihre Bedürftigkeit gesehen ... und
mächtig eingegriffen!
(Ps. 85,10)
Ich möchte auf diesem Wege auch ganz herzlich allen Rundbrief-
Schreibern danken, die uns Lesern Anteil an ihren Erlebnissen mit dem
Herrn geben und uns ermutigen, selber Gott auch im eigenen Alltag zu
erwarten.
Wilhelm